Der Aufbau

Mit viel Tumult im Vorfeld konnten wir uns zum Pfingstwochenende dann doch ans Packen und Laden machen. Das Seeadlergestänge hatten wir bereits aus Hallstadt geholt, jetzt mussten nur noch unsere Sachen auf die beiden Anhänger verteilt werden und los konnte es gehen. 

Wir nehmen die Baustelle in Betrieb

Als wir am Zeltplatz bei Haid ankamen, begrüßten uns bereits Fischi und unser Überraschungshelfer Olf. Mit ihnen im Gepäck war schnell unser Aufbauplatz ausfindig gemacht und das Material in Stellung gebracht.

Der Rest des Lagers schlief noch und so konnten wir in Ruhe unsere Arbeit beginnen. 

Als erstes musste der Platz einmal vermessen werden und vor allem die Mitte bestimmt werden, damit die Jurtenburg am Ende auch an der richtigen Stelle steht und mit keinen anderen Bauten kollidiert. 

Kaum das wir alles vermessen und ausgeladen hatten, kamen wir bereits ins Schwitzen. Die Sonne meinte es gut mit uns an diesem Tag und manch einer zog die kurzen Hosen an. Wohl dem der welche hatte. Für alle anderen blieb nur das Messer.

Absapnnen, Ausrichten, nochmal abspannen, wieder ausrichten...

Mit dem ganzen "HickHack" im Vorfeld und dem begrenzten Transportvolumen beschränkten wir uns auf das nötigste was es mitzunehmen galt. Doch hier lag schon der erste Fehler, wie sich im Laufe des Aufbaus zeigen sollte.

Der zentrale Turm war relativ schnell montiert, ist es doch mittlerweile ein vertrautes System. Auch nach oben konnten wir ihn relativ gut stemmen und hatten das Dreibein darin gestellt. Doch beim Hochziehen gab es dann die ersten Schwierigkeiten, die Leiter war zu kurz um oben nochmal nachzuarbeiten. Eine längere hätte aber auch nicht auf den Anhänger gepasst. Also musste das Ganze wohl nochmal nach unten abgelassen werden. 

Die Heringe für die Tragseile waren relativ schnell gesetzt und es begannen zwei Teams die gesplitteten Tragseile zu verspannen. Besser wären an dieser Stelle vier gewesen. Durch den immensen Zug beim Abspannen zogen wir das Dreibein schief, so dass es an einem Fuß keinen Bodenkontakt mehr hatte. Auch hier waren wir dem geringen Transportvolumen und unserer Sparsamkeit auf den Leim gegangen. Drum merke: Bedenke stets alle Arbeitsschritte im Vorfeld und nimm ausreichend Werkzeug mit! Diese Missgeschicke kosteten uns einiges an Zeit, die es wieder aufzuholen galt.

Nun fehlt "nur" noch der Eingangsbereich

Als letzter Bauabschnitt des Zeltes fehlt nun nur noch der Eingang. Das hört sich nach nicht viel an, doch sollte der Eingang folgende Funktionen erfüllen:

  • ebenfalls ohne Gestänge aufgebaut viel freie Fläche bieten
  • die eintretenden Personen nicht direkt auf das Feuer zurennen lassen, sondern einen geschlossenen Feuerkreis frei halten
  • das Banner des Unterlagers beherbergen

Um dies mit möglichst einfachen Mitteln zu realisieren entschieden wir uns dafür eine Ovaljurte als Eingang zu nehmen. Dies ermöglichte eine Eingangsfläche, ohne dass man direkt am Feuer steht und gibt Zeit, sich in der Jurte zu orientieren. Da Kettenkreuze aus unserer Sicht den Nachteil einer durchängenden Rauchlochkante mit sich bringen, haben wir für das ovale Rauchloch ein Kreuz angefertigt, auf welchem sich zudem ein Satteldach als Abdeckung montieren lässt. Da dies aber zu schwer für die Tragseile gewesen wäre, war unser Ursprünglicher Plan ein außen stehendes Gestänge mit einem Auslegerarm zu bauen, an welchem das Ovalkreuz hochgezogen werden konnte.

Bereits beim Aufstellen zeigte sich, dass dies eine sehr wackelige Angelegenheit werden würde, oder aber die Stangen viel größer dimensioniert werden müssten. So haben wir uns kurzerhand eines kleinen Tricks aus der Hallertau bedient und haben uns die Hopfenanbaugestänge zum Vorbild genommen um das Kreuz nach oben zu ziehen. An zwei schräg nach außen ragenden Zweibeinen verspannt über Tragseile wurde das Kreuz nach oben gezogen.

 

 

 

Geschafft!

Nach einem schweißtreibenden Tag stand pünktlich zu Anreise der meisten Gruppen die Jurtenburg des Unterlagers "Nord trifft Süd".

Ein Platz für Singerunden und um sich bei Regen unterzustellen. Sicherlich nicht die größte Jurte am Platz, und wahrscheinlich auch nicht die kreativste. Aber wir können mit Fug und Recht behaupten, dass es die sicherste war. Auch bei einer Konstruktion wie wir sie schon öfters gesehen haben, ist es wichtig mit dem richtigen Material ein Höchstmaß an Stabilität zu erzeugen, Fluchtwege frei zu halten und mit ordentlich abgespannten Dächern den Lagerteilnehmern bei Regen und Wind schützenden Unterschlupf zu bieten.